Ferienhausbranche: Rückblick auf 2024

Entwicklungen, Trends und Herausforderungen der Ferienhausbranche im Jahr 2024 im Überblick

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Dezember 2024

Was lässt sich über das Reisejahr 2024 sagen?  Klar ist: Sowohl Touristen als auch Websites für Ferienhäuser und Ferienwohnungen setzen verstärkt auf digitale Lösungen. Die Buchungsabwicklung funktioniert schneller, die Angebote sind besser und die Empfehlungen individueller. Gleichzeitig sehnen sich die Reisenden nach mehr Authentizität. Sie wollen lokaler essen, suchen nach ganz persönlichen Erfahrungen und reisen außerdem immer häufiger allein. Rückblickend gibt es aber auch auf der rechtlichen Ebene Neues zu vermelden. Gute Nachricht vorweg: Nicht alles ist komplizierter geworden. Der Mangel an Wohnraum verschärfte sich auch in diesem Jahr. Wie es in dieser Hinsicht weitergehen könnte, verrät ein Blick nach Spanien.

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© Unsplash

Die wichtigsten Gesetze in der Übersicht

In jedem neuen Jahr müssen sich Vermieter mit neuen Regelungen auseinandersetzen, die mal mehr oder weniger Einfluss auf das tägliche Geschäft ausüben. Das war auch 2024 der Fall. Ein kleiner Rückblick verrät, welche neuen Gesetze auf Vermieter zukamen.  

  • Neue EU-Verordnung

Die EU führte mit einer neuen Verordnung ein Registrierungssystem ein, um die Rechtmäßigkeit der Angebote besser zu kontrollieren und wichtige Daten über die Branche zu sammeln. Die zugewiesene Registrierungsnummer ist mit dieser Verordnung eine verpflichtende Angabe, wenn Sie Ihr Ferienhaus inserieren. Die zuständigen Behörden können über diese Nummer die zugehörige Ferienunterkunft überprüfen. Wichtigstes Ziel dieser Maßnahme ist die Regulierung der Kurzzeitvermietung. Vor allem in Großstädten und in beliebten Tourismusregionen kommt es vermehrt zu einem Mangel an Wohnraum. Eine Umwandlung ohne Genehmigung ist mit der neuen Verordnung leichter nachzuverfolgen. 

  • Im Zuge des GEG

 Mit dem Versuch einer Energiewende durch das 2020 erlassene Gebäudeenergiegesetz (GEG) kommt es auch 2024 weiter zu Neuerungen und Anpassungen. So müssen neu eingebaute Heizungen in Neubaugebieten ab dem 1. Januar 2024 zu wenigstens 65 % mit erneuerbaren Energien laufen. Wer hier Ferienunterkünfte baut, muss sich ebenfalls daran halten. Viele weitere kleine Änderungen betreffen Wohnungen aller Art und damit auch Ferienwohnungen. Neue Isolierpflichten für Heizungsrohre oder der Austausch von über 30 Jahre alten Konstanttemperaturkesseln (unter bestimmten Bedingungen) stehen beispielhaft für die neuen Regelungen.

  • Bürokratieentlastungsgesetz IV

Das vierte Gesetz zur Entlastung der Bürger von verwaltungstechnischen Aufgaben ist beschlossene Sache. Für Vermieter einer Ferienunterkunft ist vor allem eine Regelung interessant. Die Meldepflicht für Beherbergungsbetriebe soll wegfallen. Die Regelung gilt allerdings nur für inländische Gäste. Gäste aus dem Ausland müssen Sie weiterhin melden. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2025 in Kraft. 

 

Verschärfter Wohnraummangel

Einige beliebte Großstädte und Touristenregionen haben mit einem Wohnraummangel zu kämpfen. Kritiker bemängeln dabei den Einfluss einiger Ferienhausportale. Gastgeber könnten auf den bekannten Seiten zum Teil auch ohne Genehmigung (Zweckentfremdung) Wohnungen als Kurzzeitvermietung anbieten. Grundsätzlich seien Airbnb, Booking.com und Co. Preistreiber. Die Kritik nimmt 2024 weiter zu. Mit einem Auge schielen Kritiker dabei immer wieder nach Spanien. Der enorme Wohnraummangel unter anderem in Barcelona und Madrid könnte ein besorgniserregender Fingerzeig sein und hat zum Teil enorme politische Ausmaße angenommen. 

 

Künstliche Intelligenz hält immer stärker Einzug

Die KI spielt auch in der Ferienhausbranche eine immer bedeutendere Rolle. Plattformen nutzen sie, um Rankings weiter zu verbessern und an der dynamischen Preiskontrolle zu feilen. Derartige KI-Modelle kommen bei Anbietern wie Airbnb zum Einsatz, um zum Beispiel Ihren Kunden bessere Empfehlungen geben zu können. In der Zukunft versprechen sich Websites für Ferienvermietungen noch weitere Vorteile. KI könnte zum Beispiel ganze Urlaube allein planen, indem sie mehrere Anbieter miteinander verbinden. Die KI bucht die Ferienwohnung auf einem Ferienhausportal, organisiert die Tickets für die Bahnfahrt und informiert ein Taxiunternehmen, wann der Gast vom Bahnhof abgeholt werden muss. Teilweise bieten einige Webseiten diese Form der Urlaubsplanung an. Ob sie im kommenden Jahr einen Durchbruch erleben, bleibt abzuwarten. 

Das Smart Home ist nicht mehr wegzudenken

Die Digitalisierung des Wohnraums schreitet Schritt für Schritt voran. Auch 2024 steht der Komfort durch die Bedienung der Wohnung mithilfe eines Smartphones im Fokus. Der Trend dürfte noch viele Jahre anhalten. Einige der neuen Technologien üben einen starken Einfluss auf die Ferienhaus-Vermietung aus. An erster Stelle steht hier sicherlich das Smart Lock, das den Check-in für Gast und Gastgeber deutlich vereinfacht. Statt eines physischen Schlüssels benötigen Ihre Gäste nur noch einen digitalen Schlüssel, den Sie einfach über das Internet versenden. Ein echter Schlüssel kann so natürlich nicht verloren gehen. Viele Gäste freuen sich noch immer über eine persönliche Schlüsselübergabe. 2024 hat jedoch auch gezeigt, dass der Trend in diesem Fall eher in zur effizienteren Variante zeigt. Mit einem Smart Home erleichtern Sie auch andere Alltagsprobleme. Der Gast erscheint in einer Stunde? Per Knopfdruck drehen Sie die Heizung auf und sorgen für einen gemütlichen Empfang. 

 

Deutschland bleibt beliebtes Reiseziel

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes dürfen die Beherbergungsbetriebe in Deutschland einen Zuwachs verzeichnen. Die genauen Zahlen für das ganze Jahr sind zwar noch nicht verfügbar, doch im Vergleich zum August 2023 zum Beispiel stieg die Zahl der Registrierungen der Beherbergungsbetriebe um etwa 3,3 % auf insgesamt 59 Millionen. Das wäre für Deutschland ein neuer Rekord. Zwischen Januar und August kommt Destatis auf einen Mittelwert von 2 % Zuwachs gegenüber dem Vorjahr und summa summarum auf 339,3 Millionen Übernachtungen in dem genannten Zeitraum.

Link zu den Zahlen hier.

 

Die Fußball-EM 2024

Ein Grund für die Zuwächse ist natürlich auch die EM 2024 im eigenen Land. Diese fand vom 14. Juni bis zum 14. Juli statt und lockte zahlreiche Touristen aus dem Ausland in die Bundesrepublik Deutschland. Auch hierzu hält das Statistische Bundesamt passende Zahlen bereit. Während in diesem Zeitraum die Zahlen inländischer Gäste auf dem Vorjahresniveau verharrten und sogar marginal gesunken sind, stiegen sie hingegen bei den ausländischen Gästen ordentlich an. Satte 23,8 % Zuwachs und über 4 Millionen Touristen vermeldeten die Beherbergungsbetriebe während der EM im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den Regionen rund um die 10 Spielstätten. Wer also eine Ferienwohnung in Köln, Berlin oder München besitzt, durfte sich über regen Besuch aus ganz Europa freuen.

Link zu den Zahlen hier.

 

Nachhaltiges Reisen weiter im Trend

Angesicht des Klimawandels und der großen Probleme mit der Umwelt setzen viele Touristen auf nachhaltiges Reisen. Und der Trend dürfte auch im Jahr 2025 anhalten. Reisende setzen auf den ÖPNV statt auf Individualverkehr, wollen während des Urlaubs weniger CO2 verbrauchen und ökologischer wohnen. Wenn sich der Trend bestätigt, dürften sich auf Dauer mehr Urlauber für eine inländische Reise entscheiden und auf Flüge verzichten.

 

Individualreise statt Pauschalangebot

Die Generation Z wird immer älter und damit zahlungskräftiger. Vermieter einer Ferienunterkunft passen sich daher zumindest teilweise an die Bedürfnisse der jungen Menschen an. Da Studien darauf hinweisen, dass junge Menschen eher zu individuellen Reisen mit authentischen Erlebnissen neigen, dürften Ferienwohnungen gegenüber Hotels im Vorteil sein. Das gemütliche Treiben auf dem Land, das Eintauchen in andere Kulturen oder das hektische Leben in einer Großstadt kommen in einer Ferienwohnung einfach besser rüber. Das könnte auch bedeuten, dass auch die Einrichtung von Ferienwohnungen wieder individueller wird.

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