Mietpreise für die Ferienwohnung kalkulieren

Wie Sie den richtigen Mietpreis für Ihre Ferienwohnung finden

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Mit dem Mietpreis steht und fällt der Erfolg bei der Vermietung Ihres Feriendomizils.

Doch wie finden Sie den optimalen Mietpreis, der konkurrenzfähig ist, alle Kosten deckt und Gäste lockt?

In diesem Artikel geben wir Tipps für eine bestmögliche Kalkulation des Mietpreises Ihrer Ferienunterkunft. Darüber hinaus bieten wir Ratschläge an, wie Sie als Gastgeber mit den steigenden Energiepreisen umgehen können.

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So berechnen Sie den optimalen Mietpreis für Ihre Ferienwohnung

1. Listen Sie alle Kosten der Ferienwohnung auf

Um den Mietpreis für Ihre Ferienwohnung oder Ihr Ferienhaus zu berechnen, brauchen Sie zuerst eine Übersicht über alle Kosten, die Ihre Unterkunft verursacht. Dadurch wissen Sie, welche Mieteinnahmen Sie mindestens erzielen müssen.

Wir empfehlen Ihnen, die anfallenden Kosten in einer Liste auf Jahresbasis zu erstellen – so sind auch Kosten für Versicherungen enthalten, die nur einmal im Jahr anfallen.

Damit Ihnen bei der Auflistung keine regelmäßigen oder unregelmäßigen Kosten entgehen, schauen Sie am besten die Bankauszüge Ihres Kontos durch, von dem die Unterkunft bewirtschaftet wird.

Jährliche fixe Kosten für Ihre Ferienwohnung

  • Ratenzahlungen für Kredit
    • Kosten für Strom, Gas, Öl, Wasser, Müll etc.
    • Grundsteuer
    • Versicherungen
    • Parkplatzkosten
    • Internetanschluss, Netflix etc.
    • ggf. Umsatzsteuer, Gewerbesteuer

Laufende Kosten beim Vermieten Ihrer Unterkunft

  • Reinigung
    • Wäscheservice
    • Hausmeisterservice
    • Gartenpflege
    • Wartung & Instandhaltung
    • Schlüsselübergabe, Gästebetreuung

Kosten für Investitionen & Anschaffungen

  • notwendige Reparaturen
    • Austausch von (mitunter teuren) Elektrogeräten
    • Anschaffung neuer Möbel, Bettwäsche, Handtücher, Matratzen, Dekoration etc.
    • Investitionen im Sinne einer hohen Gästezufriedenheit (z.B. Umzäunung des Gartens für Gäste mit Hund etc.)

Kosten für Vermarktung & Verwaltung Ihrer Unterkunft

  • eigene Webseite (Erstellung und laufende Kosten)
    • Provisions- bzw. Jahresgebühren bei Ferienwohnungs-Portalen
    • Software zur Verwaltung Ihrer Ferienunterkunft (z.B. Belegungsplan)
    • Reisekosten (z.B. regelmäßige Anreise zur Schlüsselübergabe)
    • Kosten für den Service einer Immobilienagentur

2. Wie sind die Mietpreise der Mitbewerber in Ihrer Region?

Werfen Sie einen Blick auf die Mietpreise Ihrer Mitbewerber. Dadurch haben Sie einen guten Anhaltspunkt, welche Preise die Feriengäste in Ihrer Region akzeptieren. Bietet Ihre Unterkunft eine ähnliche Ausstattung, Lage und Anzahl der möglichen Gäste, sollte Ihr Mietpreis nicht zu sehr von dem Ihrer Mitbewerber abweichen.

Selbstverständlich dürfen Sie auch teurer als Ihre Mitbewerber vor Ort sein. Das gilt immer dann, wenn Ihr Ferienobjekt besser ausgestattet ist (z.B. mit Sauna, Whirlpool) oder Sie eine top Lage anbieten können. Allerdings muss der höhere Mietpreis auch von den Gästen nachvollziehbar sein, denn sonst kann dies schnell zu verärgerten Gästen und negativen Bewertungen führen.

Auch ein zu günstiger Mietpreis ist nicht zu empfehlen und kann sogar Ihre Auslastung verringern. Potenzielle Gäste fragen sich dann, was möglicherweise an Ihrer Ferienwohnung nicht stimmt und buchen stattdessen eine andere Unterkunft.

3. Wie ist die Lage Ihrer Ferienunterkunft?

Die Lage Ihrer Unterkunft ist eines der wichtigsten Kriterien für den Mietpreis. In besonders beliebten Urlaubsregionen hat ein Feriendomizil immer gute Chancen auf eine hohe Auslastung – und das mit einem guten Mietpreis.

In touristisch weniger entwickelten Gebieten sieht es jedoch anders aus. In diesen Regionen kommt es vor allem auf die Ausstattung der Unterkunft an, um einen guten Mietpreis zu erzielen.

4. Mietpreis für die Haupt- und Nebensaison kalkulieren

In beliebten Urlaubsregionen sind Gäste auf unterschiedliche Preise in Haupt- und Nebensaison eingestellt. Das bedeutet, dass Feriengäste in der Hauptsaison höhere Preise akzeptieren und dafür in der Nebensaison einen günstigeren Preis erwarten.

Als Vermieter sollten Sie in der Hauptsaison den Preis so berechnen, dass Sie in der Nebensaison einen günstigeren Mietpreis anbieten können. Als grobe Faustregel gilt: In der Hauptsaison können Sie bis zu 20 % mehr verlangen als in der Nebensaison.

Die Saisonzeiten können für verschiedene Zielgruppen jedoch unterschiedlich sein. Die Hauptsaison für Familien ist ganz klar die Ferienzeit. Aber vielleicht gibt es auch große Messen oder jährliche Highlights in Ihrer Region, die einen höheren Mietpreis rechtfertigen.

In der Nebensaison können Sie Ihre Unterkunft für andere Zielgruppen interessant machen, wie zum Beispiel Monteure oder Geschäftsreisende.

5. Preisgestaltung und Preisstrategie

Bei der Preisstrategie für Ihr Feriendomizil müssen Sie zuerst ein paar grundsätzliche Fragen klären:

  • Möchten Sie den Preis pro Unterkunft oder pro Person berechnen?
    • Bieten Sie Zusatzleistungen gegen Aufpreis an oder einen Komplettpreis, in dem alles enthalten ist?
    • Bieten Sie Sonderangebote an, wie z.B. Last-Minute-Angebote, Frühbucher-Rabatte oder günstigere Preise für Langzeitaufenthalte oder Stammgäste?

6. Rechtlicher Rahmen bei der Preisdarstellung

Bei der Preisdarstellung ist für Sie als Vermieter vor allem die Preisangabenverordnung (PAngV) wichtig, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten. Diese Verordnung legt fest, dass dem Endverbraucher jeweils der Endpreis genannt werden muss! Konkret heißt das: In Ihrem Inserat muss der gesamte Preis angegeben sein, der vom Feriengast für die jeweilige Mietdauer zu zahlen ist.

Nebenkosten wie Wasser, Gas, Strom oder Heizung dürfen Sie nur dann separat ausweisen, wenn Sie den tatsächlichen Verbrauch abrechnen können (z.B. durch einen eigenen Zähler). Und wie Sie die Kosten für die Endreinigung rechtssicher angeben, erfahren Sie in diesem Artikel: Preise müssen Endreinigung umfassen.

7. Mieteinnahmen durch Preiserhöhung steigern

Haben Sie als Gastgeber den optimalen Mietpreis kalkuliert, sollten Sie diesen Preis natürlich nicht für die nächsten Jahrzehnte gelten lassen. Passen Sie den Mietpreis moderat an die Inflation und Marktlage an. So stellen Sie sicher, dass der Wert Ihrer Mieteinnahmen gleich bleibt.

Planen Sie eine stärkere Preiserhöhung, dann sollten Sie auch Ihr Feriendomizil aufwerten. Für die Zielgruppe Familie kann das zum Beispiel eine kinderfreundliche Ausstattung der Unterkunft sein oder Spielgeräte im Garten. Auch die Zielgruppe Urlauber mit Hund zahlt gerne etwas mehr für eine haustierfreundliche Ferienwohnung.

Auch viele positive Bewertungen führen zu einer höheren Preisbereitschaft bei den Gästen. Im Gegenzug bedeutet das jedoch, dass Sie den Mietpreis zu Beginn nicht zu hoch ansetzen sollten.

8. Kaution für Ihre Ferienwohnung

Möchten Sie eine Kaution für Ihre Unterkunft erheben, dann gilt vor allem: Verlangen Sie nicht zu viel! Die Kaution sollte angemessen sein und hängt in der Regel von der Größe und Ausstattung der Unterkunft sowie vom Mietpreis ab.

Ausführliche Informationen zum Thema Kaution erfahren Sie in diesem Artikel: Kaution für Ferienwohnungen & Ferienhäuser

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Energiepreise explodieren – wie können Sie als Gastgeber damit umgehen?

Alles wird teurer. Steigende Preise, wohin man auch schaut. Das wirkt sich nicht nur auf die Kurzzeitvermietung aus, sondern auf alle Bereiche, auch den privaten. Und ein Ende des Preisanstiegs scheint zudem noch nicht absehbar zu sein. Demnach müssen Mieter und Vermieter mit großen Nachzahlungen aufgrund steigender Energiepreise rechnen.

Wie können Sie als Vermieter mit den steigenden Kosten umgehen? Wie wirkt sich das auf den Mietpreis auf?

Was machen die Mitbewerber?

Analysieren Sie den Markt. Achten Sie auf die Preise der Mitbewerber. Auch diese sind durch die steigenden Energiepreise gezwungen, die Mietpreise zu erhöhen – denn letztendlich zahlt immer der Verbraucher!

Mietpreis lange nicht erhöht – und nun?

Haben Sie den Mietpreis seit Jahren nicht erhöht, kommen Sie leider nicht daran vorbei, den Preis der aktuellen Situation anzupassen – sonst drohen Verluste. Darüber hinaus sollten Sie auch in Zukunft unbedingt eine jährliche Preisanpassung vornehmen.

Falls Sie Angst haben, durch eine Preiserhöhung Ihre Stammgäste zu verlieren, rufen Sie sie an und führen ein ehrliches Gespräch. Denn es nützt ja nichts. Wir alle haben unter den Preissteigerungen zu leiden. Das werden sicherlich auch Ihre Stammgäste einsehen und trotzdem auch weiterhin den Urlaub in Ihrer Unterkunft verbringen.

Wo kann Energie gespart werden?

Überlegen Sie, was Sie sonst noch tun können. Es gibt viele kleine Möglichkeiten, Energie zu sparen, ohne dass die Gastzufriedenheit darunter leiden muss.

Ein paar Möglichkeiten sind:

• programmierbare oder smarte Thermostate für energieeffizientes Heizen
• allgemeine Einstellung der Heizung kontrollieren
• energiesparende Geräte und Beleuchtung nutzen
• Ihre Gäste durch freundliche Anmerkungen in der Gästemappe dazu motivieren, Energie und Wasser zu sparen

Fazit

Bei der Kalkulation des Mietpreises für Ihre Ferienunterkunft müssen Sie die laufenden Kosten, die Lage Ihres Feriendomizils und die Preise Ihrer Mitbewerber berücksichtigen.

Für Haupt- und Nebensaison sollten Sie als Gastgeber unterschiedliche Preise anbieten. So erzielen Sie auch in weniger gefragten Monaten eine gute Auslastung Ihrer Unterkunft.

Den Mietpreis sollten Sie regelmäßig an Inflation und Marktlage anpassen, um sicherzustellen, dass der Wert Ihrer Mieteinnahmen gleich bleibt.

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