Intelligente Preisgestaltung bei Airbnb: Was ist das?
Wie Sie Ihre Tarife mit den „intelligenten Tarifen“ von Airbnb optimieren können

Mai 2025
Als Gastgeber einer Ferienwohnung haben Sie sich sicherlich häufiger schon einmal gefragt, wie viel Geld Sie von Ihren Gästen verlangen wollen und können. Die Frage ist nicht immer leicht zu beantworten. Welchen Preis verlangt die Konkurrenz? Rechtfertigt die Ausstattung meiner Ferienwohnung einen höheren Preis? Wie hoch ist aktuell die Nachfrage in der Region? Diese und weitere Fragen wollen beantwortet werden, um einen angemessenen Preis zu ermitteln. Airbnb bietet Kunden, die als Gastgeber auf Ihrer Plattform Ihr Ferienhaus inserieren, eine intelligente Preisgestaltung an, die diesen Job für Sie übernimmt. Was das ist und wie diese funktioniert, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Wie ermittelt Airbnb den intelligenten Preis?
Neben den Parametern, die Sie selbst bestimmen, kommen weitere Faktoren zur Geltung. Der Airbnb-Algorithmus nutzt dazu auch Informationen, zu denen Sie selbst keinen Zugang haben. Das betrifft etwa die Häufigkeit und Dauer, mit der Ihr Inserat von potenziellen Gästen begutachtet wird. Letztendlich laufen alle ermittelten Informationen auf die Feststellung des Angebots und der Nachfrage hinaus. Je mehr Gäste sich auf der Ferienhaus-Website für Ihre Ferienwohnung interessieren und je kleiner das Angebot in Ihrer Region ist, desto kräftiger zieht Airbnb die Preise an. Neben den hier erklärten Parametern nutzt Airbnb noch weitere, die allerdings etwas weniger Einfluss haben. Die folgenden Faktoren gelten als die entscheidenden.
Saisonale Trends
Einer der wesentlichen Faktoren ist die Saisonalität. Bestes Beispiel sind die zahllosen Ferienunterkünfte an der deutschen Küste. Die werden in den warmen Sommermonaten deutlich mehr nachgefragt als im kalten Winter, weshalb sie im Sommer in der Regel deutlich teurer sind. Je nach Region fallen die saisonalen Trends unterschiedlich aus. In Skigebieten ist natürlich im Winter Hauptsaison.
Regionale Nachfrage
Die intelligente Preisgestaltung berücksichtigt nicht nur die Nachfrage nach Ihrer Ferienwohnung, sondern auch die der gesamten Region. Dazu untersucht Airbnb die Suchanfragen der Ferienunterkünfte in der unmittelbaren Gegend des Standorts Ihrer Ferienunterkunft. Je höher die Auslastung in Ihrer Region ist, desto stärker steigt der Preis an.
Individuelle Nachfrage
Der Airbnb-Preis wird ebenfalls durch die Nachfrage Ihrer Ferienwohnung bestimmt. Dazu ermittelt der Anbieter die Häufigkeit und die Dauer, mit der Gäste Ihr Inserat begutachten. Häufige Besuche Ihres Inserats erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Buchung. Die steigende Nachfrage hebt den Preis an.
Modernisierungen/ Verbesserungen
Hinzugefügte Ausstattungsgegenstände können den Preis ebenso anheben wie die Sanierung Ihrer Küche.
Bewertungen
Je besser Ihre Bewertung, desto wahrscheinlicher ist eine Buchung potenzieller Gäste. Auch dieser Umstand wird vom Algorithmus berücksichtigt. Gut bewertete Unterkünfte steigen daher im Preis. Sind Ihre Bewertungen dagegen in letzter Zeit eher negativ ausgefallen, passt der Algorithmus den Preis nach unten an.
Getätigte Buchungen
Legen Sie den Preis doch höher, als es die intelligente Preisgestaltung vorschlägt und es kommt zu einer Buchung, passt der Algorithmus die Preisfindung beim nächsten Mal an. Er „lernt“ quasi dazu. Liegt der Preis so hoch, dass Kunden Ihre Ferienwohnung nicht buchen, passt Airbnb die Tarife dagegen nicht an.
Ungebuchte Zeiten
Haben Sie in nächster Zeit noch ungebuchte Tage und der nächste Gast kommt bald, reduziert Airbnb den Preis, damit Sie die Wohnung in den letzten Tagen womöglich doch noch last minute vermieten können. Auf diese Weise reduzieren Sie Leerstände und erhöhen möglicherweise den Umsatz.
Legen Sie den Maximal- und den Mindestpreis fest
Sie sind grundsätzlich mit den Algorithmen zufrieden, aber nicht bereit, Ihre Wohnung unter oder über einen bestimmten Preis zu vermieten? Dann legen Sie auf dem Ferienvermietungsportal einfach die Preisspanne mit maximalem und minimalem Preis fest. Dafür lassen sich durchaus gute Gründe finden. Womöglich ist für Sie bei einem zu niedrigen Preis der Aufwand zu hoch, die Wohnung nach dem Besuch Ihrer Gäste wieder auf Vordermann zu bringen. Vielleicht möchten Sie weniger von Preisexplosionen bei hochkarätigen Events profitieren und Ihre Wohnung weiterhin zu moderaten Preisen anbieten, damit auch finanziell weniger gut aufgestellte Gäste Wohnraum ergattern können.
Benutzerdefinierte Preisgestaltungen beachten
Die sogenannten Tools für professionelle Gastgeber ermöglichen manuelle Einstellungen für die Preisgestaltung auf Airbnb. So können Sie bei Airbnb die Preise pro Nacht über die Weihnachtsfeiertage erhöhen, lange Aufenthaltszeiten mit Preisminderungen belohnen oder bestimmte Rabatte einrichten. Diese Regeln entfallen allerdings, sobald Sie die intelligente Preisgestaltung aktivieren. Ebenfalls wichtig zu wissen: Richten Sie beispielsweise Frühbucherrabatte ein, kann es vorkommen, dass die Übernachtungspreise unter die von Ihnen angegebenen Mindestpreise fallen. Möchten Sie höhere Wochenendpreise festlegen, müssen Sie für diese Zeiträume die intelligente Preisgestaltung ausschalten.

© Marek Studzinski via Unsplash
Wo finde ich die intelligente Preisgestaltung auf Airbnb?
Sie können die Preisgestaltung sowohl in der App als auch im Webbrowser aktivieren.
Im Browser gehen Sie folgendermaßen vor:
- Navigieren Sie zum Kalender und daraufhin zum gewünschten Inseratskalender
- Dort finden Sie den Menüpunkt Preisgestaltung
- Wechseln Sie von Basispreis auf Intelligente Preisgestaltung
- Legen Sie die Preisspanne fest
- Klicken Sie auf Speichern
In der iOS- und der Android-App funktioniert der Vorgang ähnlich
- Navigieren Sie zum Kalender und daraufhin zum gewünschten Inseratskalender
- Sie tippen dann zunächst auf Einstellungen und gelangen von dort zur Preisgestaltung
- Wechseln Sie von Basispreis auf Intelligente Preisgestaltung
- Legen Sie eine Preisspanne fest
- Tippen Sie auf Speichern
Sie können die automatische Preisgestaltung übrigens auch für begrenzte Zeiträume aussetzen, ohne den Mechanismus gänzlich zu deaktivieren. Dazu müssen Sie lediglich die entsprechenden Tage auswählen und den dann gültigen Preis festlegen. Ob das geklappt hat, verrät Ihnen die Darstellungen eines unterbrochenen Pfeils an dem jeweiligen Datum.
Wie die intelligente Preisgestaltung Ihren Umsatz erhöhen kann
Das Ziel der intelligenten Preisgestaltung ist ein erhöhter Umsatz. Wenn die Nachfrage steigt und nur wenige Unterkünfte zur Verfügung stehen, konkurrieren Gäste miteinander um die wenigen Ferienwohnungen. Andersherum gilt allerdings, dass Sie gute Argumente vorlegen müssen, wenn die Konkurrenz groß ist und nur wenige Gäste in Ihrer Region Urlaub machen möchten. Diesen Schwankungen des Angebots und der Nachfrage begegnet der Markt üblicherweise mit einer Anpassung der Preise. Mithilfe der intelligenten Preisgestaltung möchte Airbnb diesem Umstand gerecht werden. So ist Ihre Ferienunterkunft auch in schwächeren Zeiten häufiger ausgebucht, während Sie in besucherstarken Zeiten von erhöhten Preisen profitieren. Das Ganze funktioniert nur in dem Rahmen, den Sie für gerechtfertigt halten. Eine faire Ober- und Untergrenze, mit der sowohl Sie als auch Ihre Gäste zufrieden sein können, sollte daher die Grundlage sein.
Für wen lohnt sich die intelligente Preisgestaltung?
Falls Sie sich nicht mit den Marktpreisen auskennen und Sie sich auch nicht weiter beschäftigen möchten, dürfte die intelligente Preisgestaltung eine hervorragende Alternative sein. Sie nimmt Ihnen viel Arbeit ab. Sollten Sie mit dem Tarif von Airbnb nicht zufrieden sein, können Sie diese schließlich immer noch deaktivieren oder eine engere Preisspanne festlegen. Sind Sie Eigentümer mehrerer Ferienwohnungen, profitieren Sie zusätzlich, da der Aufwand der Preisfindung mit jeder Ferienwohnung steigt.
Halten Sie sich auf dem Laufenden
Airbnb führt regelmäßig Updates durch. Das geschieht auch mit Rücksprache der Gastgeber, die Kritikpunkte äußern und neue Vorschläge einbringen. Deshalb lohnt es sich trotz eingeschalteter intelligenter Preisgestaltung, sich hin und wieder mit ihr zu beschäftigen, um den Prozess der Preisfindung mit neu hinzugefügten Funktionen weiter zu verbessern.