Schlüsselsafes: Sind Sie wirklich sicher?

Sicherheit und Komfort: Schlüsselboxen und ihre Alternativen im Vergleich

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Juni 2025

Um bei der Schlüsselübergabe nicht ständig vor Ort sein zu müssen, weichen Besitzer einer Ferienunterkunft gerne auf Alternativen aus. Smart Locks sind dabei sicherlich die modernste Variante, Gästen einen reibungslosen Check-in zu ermöglichen. Eine weniger digitale, aber seit langer Zeit bewährte Methode sind dagegen Schlüsselboxen

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Wie funktioniert eine Wand-Schlüsselbox?

Die Schlüsseldepots fixieren Sie in der Regel in der Nähe der Ferienunterkunft. Darin bewahren Sie den Schlüssel auf, der die Ferienunterkunft aufschließt. Zugänglich sind diese Safes üblicherweise über einen Zahlencode. Da das Öffnen des Safes zum Zugang zur Ferienwohnung befähigt, sollte dieser möglichst sicher sein. Das bedeutet sowohl, dass der Safe vor Ort gar nicht oder nur mit größter Mühe geöffnet werden kann, als auch, dass er nicht entwendet werden kann. Die Schlüsselbox für außen muss also sicher fixiert sein. Noch wichtiger ist die Frage nach der Versicherung. Zahlt diese, wenn der Einbruch mit dem Schlüssel aus dem geknackten Safe passiert?

 

Wie sicher sind Safes?

Prinzipiell lassen sich alle Safes oder Tresore knacken. Die Frage ist lediglich, wie hoch der Aufwand ist. Je höher der Aufwand, desto eher schrecken Einbrecher davor zurück, den Safe zu knacken. Fenster und Türen sind nach Widerstandsklassen eingeteilt. Die Polizei empfiehlt dabei, für Privatwohnungen die Widerstandsklassen RC 2 oder RC 3 zu nutzen. RC 2 bedeutet, dass die Türen und Fenster mindestens drei Minuten halten, bei RC 3 sind es fünf Minuten. Gute Schlüsselsafes sollten also mindestens genauso lange halten, um nicht die große Schwachstelle zu sein. In der Regel halten gute Schlüsseltresore allerdings noch deutlich länger. Einbrecher fokussieren sich also in den seltensten Fällen auf die kleine Box, weil der Aufwand zu hoch ist. Fast immer ist es effizienter, direkt in die Wohnung einzubrechen. Hier ist es allerdings wichtig, ein wirklich gutes Modell zu wählen. Stöbern Sie dazu im Internet nach Tests, um einen für Sie geeigneten Safe zu finden. Zudem müssen Sie den Safe gemäß den Vorgaben befestigen. Nur so stellen Sie sicher, dass er nicht von der Wand gerissen wird. Selbst wenn es sich nur um Vandalismus handelt, müssten Sie das Schloss zur Wohnung austauschen. Achten Sie zudem darauf, den Code regelmäßig zu ändern.

 

Vor- und Nachteile eines Schlüsselsafes

Der größte Vorteil des Schlüsselsafes liegt darin, dass Sie beim Check-in Ihrer Gäste nicht vor Ort sein müssen. Auch wenn einige Besucher es weiterhin bevorzugen, persönlich begrüßt zu werden, ist es mittlerweile durchaus üblich, andere Wege zu wählen. Gerade, wenn Sie mehrere Ferienwohnungen vermieten, eine lange Anreise haben oder selbst berufstätig sind, ist eine persönliche Schlüsselübergabe nicht nur zeitraubend, sondern oft auch nicht möglich. Gegenüber Smart Locks, die mithilfe eines Smartphones funktionieren, sind Schlüsselsafes leichter zu bedienen. Für Digital Natives sind die teureren Smart Locks natürlich unproblematisch und möglicherweise die bessere Alternative. Haben Sie dagegen viele ältere Gäste, sind Schwierigkeiten mit dem digitalen System erwartbar. Einen Schlüsselsafe zu öffnen, fällt dagegen leichter. Ein schlechter Schlüsselsafe kann allerdings, wie bereits erwähnt, eine weitere Schwachstelle im Sicherheitssystem darstellen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Versicherung bei Einbrüchen mit aus Schlüsselboxen ergaunerten Schlüsseln nicht bezahlen muss. Hier sollten Sie sich zwingend mit Ihrer Versicherung absprechen.

Schließen Sie eine Versicherung ab

Wenn Sie außerhalb Ihrer Ferienwohnung eine Schlüsselbox anbringen, sollten Sie eine Versicherung abschließen. Allerdings sollten Sie sich genau mit Ihrem Versicherer absprechen, was wie versichert ist. 

Das Problem: Bricht jemand den Safe auf und schließt mit dem Schlüssel die Haustür auf, verschafft sich diese Person mit dem regulären Schlüssel Zugang zur Wohnung. Dann handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um einen Einbruch in die Ferienwohnung.

Ein weiteres Problem: Hinsichtlich einer „normalen“ Versicherung für derartige Safes ist einzig der Inhalt versichert. Und der Schlüssel selbst ist nicht besonders viel wert. Die potenziell entwendeten Gegenstände in der Ferienwohnung hingegen schon. Und die sind, im Normalfall, eben nicht mitversichert.

Wenn Sie eine Versicherung abschließen, müssen Sie entsprechend Rücksprache halten, in welchen Fällen was gilt. Ob sich Ihr Versicherer auf einen Vertrag mit Ihnen einigt, ist keinesfalls gewiss. Falls ja, sollte die Versicherungssumme der Wohnungseinrichtung entsprechend hoch sein.

Grundsätzlich gilt, dass der Schlüsselsafe Sicherheitsanforderungen erfüllen muss, die den Norm EN 1143-1 und 14450 entsprechen. Je sicherer der Safe, desto eher dürften Sie sich mit Ihrem Versicherer einig werden. In den Normen finden Sie Sicherheitsstufen. Darin ist aufgeführt, wie hoch die Sicherheitsstufe sein sollte, um eine Versicherung in bestimmter Höhe abschließen zu können (die ja eigentlich für den Inhalt des Safes gilt). Der Versicherer ist jedoch keinesfalls verpflichtet, darauf einzugehen.

 

Welche Sicherheitsstufen gibt es?

Es gibt insgesamt 7 Sicherheitsstufen. Die niedrigste Stufe ist die Sicherheitsstufe 0. Sie ist definiert über die RU 30/30 (resistance unit=Widerstandseinheit). Diese Einheit sagt etwas darüber aus, wie lange der Tresor unter Einwirkung mechanischer oder thermischer Gewalt standhält. Der erste Wert gibt an, wie lange es dauert, bis ein Teilaufbruch gelungen ist. Der zweite Wert gibt die Zeit an, bis ein vollständiger Zugriff auf den Inhalt möglich ist. Die genaue Zeiteinheit der RU ist übrigens geheim, um Schlossknackern keine vorteilhaften Informationen zu liefern. Je höher die RU, desto sicherer der Safe. Ein Tresor der Sicherheitsstufe 6 hält mindestens 400 Einheiten. Dabei kommen unabhängig von den zeitlichen Einheiten noch weitere Sicherheitsoptionen hinzu, etwa der Schutz vor Plastiksprengstoff oder anderen rabiaten Mitteln. Ein Schlüsselsafe der Sicherheitsstufe 6 dürfte für Ihre Verwendungszwecke deshalb überdimensioniert sein.

Welche Alternativen bieten sich an?

Schlüsselboxen sind ein beliebtes und bewährtes Mittel. Allerdings gibt es Alternativen, die mindestens genauso gut funktionieren. Vor allem der technische Fortschritt stellt Ihnen weitere interessante Möglichkeiten zur Verfügung.

  • Smart Locks: Smart Locks sind die modernste Lösung, wenn es um das Öffnen und Schließen einer Wohnungstür geht. Wer im Alltag keine Probleme im Umgang mit Smartphones hat, dürfte auch bei der Bedienung von Smart Locks kaum auf Hindernisse stoßen. Sie schicken Ihrem Gast einfach eine Zugangsberechtigung auf Zeit. Für das Öffnen des Schlosses ist dann lediglich ein Smartphone und die passende App nötig.
  • Schloss mit Zugangscode: Anstatt eines Zugangscodes für einen Schlüssel, schicken Sie Ihren Gästen einen Zugangscode, der direkt das Schloss öffnet. Im Prinzip überbrückt diese Option gegenüber dem Safe einen Schritt. Eine einfache, aber sehr effiziente Möglichkeit.

 

Wie sinnvoll sind Schlüsselsafes?

Sobald Sie das Problem mit der Versicherung gelöst haben und eine sichere Schlüsselbox nutzen, ist diese Option durchaus sinnvoll. Das liegt vornehmlich daran, dass die Umsetzung sehr leicht fällt und viele Vorteile mit sich bringt. Wenn Sie etwas mehr Geld in die Hand nehmen möchten, kommen allerdings weitere Alternativen infrage, die in vielen Fällen noch etwas besser sind. Gerade die digitale Variante, also das Smart Lock, dürfte in Zukunft an Bedeutung gewinnen. So muss sich niemand mehr Zahlenkombinationen merken oder gar einen Schlüssel nutzen, der unter Umständen verloren geht.

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