Isolierung für Ferienhäuser im Winter
Praktische Tipps, um Kosten zu sparen

Dezember 2025
Bei modernen, in Deutschland errichteten Neubauten müssen Sie sich hinsichtlich der Wärmedämmung nur wenig Sorgen machen. Üblicherweise ist die Dämmung der Fassade und des Dachs so dicht, dass kaum Wärme verloren geht. Das ist auch zwingend nötig, schließlich kostet Heizen nicht nur viel Geld, sondern auch wertvolle Energie und CO₂. In einigen Fällen gibt es jedoch Nachholbedarf. Dieser Artikel erläutert sinnvolle Maßnahmen, um die Energiekosten Ihres Ferienhauses im Winter zu senken und gibt praktische Tipps zur Verbesserung der Dämmung.

Die Lage in Deutschland
Stehen Häuser schon länger, kann sich ein Nachrüsten lohnen. Insbesondere eine neue Wärmedämmung für Dächer ist verhältnismäßig günstig und rentiert sich oft. In Deutschland sind viele Ferienhäuser wie auch klassische Wohnhäuser in der Massivbauweise gebaut. Andere Bauweisen sind dagegen weniger für den Winter geeignet und kämpfen mit einer schlechten Isolierung. Dabei kann es sich um ältere Gebäude handeln, aber auch um Sommerhäuschen oder Blockhäuser. Möchten Sie die Häuser auch im Winter vermieten, ist eine gute Isolierung nicht nur sinnvoll, sondern auch nötig.
Welche Dämmstoffe kommen infrage?
Wenn Sie Ihre Ferienimmobilie isolieren möchten, stehen Ihnen verschiedene Materialien zur Verfügung.
Für Anfänger besonders geeignet sind Dämmmaterialien aus Hartschaum. Zu den Hartschaumplatten gehört zum Beispiel Jackodur, das aus speziell verarbeitetem Polystyrol besteht. Auch Hartschaumplatten aus Styrodur eignen sich hervorragend zur Isolierung. Sie sind druckfest, lassen sich einfach zuschneiden und verlegen und sind gegenüber Feuchtigkeit unempfindlich.
Möchten Sie hingegen mit natürlichen Materialien dämmen, stehen Ihnen Hanffasern, Mineralwolle, Holzwolle oder Kork zur Verfügung. Natürliche Materialien bieten den Vorteil, dass Sie nachwachsen. Sie gelten dementsprechend als besonders nachhaltig und umweltschonend. Sie können die Materialien sowohl als Platten als auch als Granulat erwerben.
Sie können auch mit dem Mineral Perlit dämmen. Dabei handelt es sich um ein vulkanisches Gestein. Das Mineral expandiert unter der Einwirkung von Hitze. Dann entsteht ein poröses und leichtes Material, das hervorragende Eigenschaften besitzt, um es als Dämmmaterial zu nutzen. Da es sich um ein Granulat handelt, können Sie Perlit nicht zuschneiden. Es wird vielmehr in den gewünschten Dämmraum geschüttet. Perlit ist darüber hinaus schimmelresistent, wasserabweisend und bietet einen hohen Schutz vor Bränden und Schall.
Welches Material sich besonders eignet, ist von Ihrem Vorhaben abhängig. Legen Sie Wert auf eine möglichst gute Isolierung, wählen Sie Polyurethan-Hartschaum, da die Wärmeleitfähigkeit äußerst gering ist. Allerdings kann sich die nachträgliche Verlegung an Dachschrägen mit Hartschaumplatten als schwierig herausstellen. In diesem Fall wählen Sie zum Beispiel Steinwolle, das zu den Faserdämmstoffen zählt.
Wie Sie sehen, können Sie mit vielen Materialien dämmen. Am besten besuchen Sie Ihren angestammten Baumarkt und schildern dem Fachmann Ihre Situation. Wenn Sie ein Schrägdach isolieren, verwenden Sie für gewöhnlich andere Materialien als bei der Isolierung Ihres Bodens.
Wärmedämmung für Dächer
Wärme steigt bekanntlich nach oben. Eine gute Wärmedämmung für Außendächer ist also entscheidend, um die Effizienz Ihrer Unterkunft zu erhöhen. Im Idealfall isolieren Sie das Dach direkt, wenn Sie das Ferienhaus bauen. Allerdings ist die Dämmung auch im Nachgang noch problemlos möglich. Wie Sie das Dach isolieren, ist stark von der Bauweise abhängig. Während beim Neubau von Massivhäusern eine Aufsparrendämmung sinnvoll sein kann, arbeiten Sie bei Bestandsgebäuden besser mit einer Zwischensparrendämmung oder einer Untersparrendämmung. Bei den beiden letzteren Varianten isolieren Sie das Dach von innen. Welche Variante bei Ihrer Ferienwohnung die beste ist, müssen Sie vor Ort überprüfen. Eine nachträgliche Innenisolierung mit Stein- oder Glaswolle ist in der Regel relativ einfach und durchaus für Laien mit Vorerfahrung machbar, wenn sie sich vorher gut informieren. Sind Sie sich unsicher, hilft ein Profi gerne weiter, der Ihnen zeigt, wie man ein Dach von innen isoliert.
Fassade dämmen
Wie auch beim Dach erfolgt die Dämmung der Fassade im Idealfall während der Bauphase. Doch ebenso können Sie auch in diesem Fall nachisolieren. Bei Massivhäusern stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Auswahl, wobei das Wärmedämmverbundsystem am häufigsten genutzt wird. Ob in Ihrem Fall Isolierklinker, vorgehängte Fassaden oder sogar eine Kerndämmung die besseren Maßnahmen sind, muss ein Profi entscheiden. Die Arbeiten sind mitunter recht kompliziert und für Unerfahrene kaum durchführbar. Bei einem kleinen Häuschen mit einer recht einfachen Bauweise können interessierte Laien theoretisch die Dämmung selbst übernehmen. Der Bau einer Unterkonstruktion, die Dämmung und die anschließende Beplankung sind für Hobby-Handwerker auf jeden Fall machbar.

Fußboden dämmen
Gerade in Altbauten sind ungedämmte Fußböden durchaus ein Problem. Auch kleinere Ferienhäuser sind nicht immer isoliert. Glücklicherweise ist auch in diesem Fall die Dämmung nachträglich möglich. Liegt Ihr Erdgeschoss über einem Keller, ist die Isolierung der Kellerdecke oft die simpelste Lösung. Die Dämmung des Fußbodens erfordert dagegen durchaus Fachwissen. Bereits vorher sollten Sie wissen, welchen Boden Sie überhaupt verlegen möchten, damit Sie die Höhe des Dämmstoffs anpassen können. Schließlich möchten Sie am Ende der Arbeiten die Tür noch aufbekommen.
Die Isolierung von Fenstern und Türen
Neben den bereits vorgestellten Maßnahmen der Gebäudeisolierung sollten Sie zudem einen kritischen Blick auf Ihre Fenster und Türen werfen. Gerade bei älteren Immobilien sind Fenster und Türen Schwachstellen, an denen viel Wärme verloren geht.
Bei der Auswahl spielen die Dichtungen sowie das Rahmen- und Türblattmaterial die entscheidenden Rolle.
Mit der Dichtung ist der möglichst luftdichte Abschluss zwischen Rahmen und Tür gemeint. Das betrifft sowohl die Seiten, als auch die Ober- und Unterkanten der Tür. Mit einer Auflauf- oder Bürstendichtung erzielen Sie gute Ergebnisse.
Die Entscheidung für oder gegen ein Material bestimmt vornehmlich der sogenannte U-Wert. Bei dem U-Wert handelt es sich um den Wärmeleitkoeffizienten oder einfach gesagt um den Kennwert, wie gut das Material die Wärme weiterleitet. Je niedriger der U-Wert, desto besser sind die Isolierfähigkeiten des Materials. Von Türen aus Kunststoff dürfen Sie eine bessere Isolation erwarten als von Türen aus Stahl. Falls Sie Förderungsgelder beantragen möchten, fällt Stahl als Material raus. Fördermittel, die der Verbesserung der Isolation Ihrer Immobilien dienen, koppeln Ihre Auszahlung auch an den U-Wert des Materials.
Für Fenster gelten ähnliche Bedingungen. Auch hier sind Rahmen und Abschluss wichtig. Allerdings ist die Materialauswahl beim Fenster an sich natürlich eingeschränkt, schließlich wollen Sie, anders als bei Türen, auf jeden Fall hindurchschauen können. Nichtsdestotrotz können Sie auch bei Fenstern zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen. Besonders wärmeisolierend sind Fenster mit Dreifachverglasung , deren Zwischenräume mit Gas gefüllt sind. Alternativ bietet sich Isolierglas an, dessen Oberfläche mit einer dünnen Schicht aus Metall präpariert ist. Allerdings sind die Isoliereigenschaften schlechter als die eines dreifach verglasten Fensters.
Nutzen Sie finanzielle Vorteile
Bei relativ großen und teuren Projekten, das schließt auch die Sanierung und den Kauf von Ferienhäusern ein, sind Gespräche mit Energieberatern sinnvoll. Energieberater haben sich auf Heizungen und Dämmungen spezialisiert, können Schwachstellen ausfindig machen und die wichtigsten Maßnahmen einleiten. Dank des Gebäudeenergiegesetzes haben Sie unter Umständen ein Anrecht auf finanzielle Förderungen.
Warum sich die Wärmedämmung lohnt
Je nach Situation erweitern Sie mit einer Dämmung die Nutzungsdauer Ihrer Ferienunterkunft oder reduzieren die Heizkosten drastisch. In beiden Fällen dürften sich die Kosten rentieren. Das gilt umso mehr, da die Heizkosten aufgrund steigender CO₂-Preise eher zunehmen als geringer werden.